Die Schrift Janson Antiqua verdankt ihren Namen Anton Janson (1620-1687), einem niederländischen Stempelschneider und Schriftgießer, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Leipzig tätig war. Die Schrift wurde um 1670, zusammen mit einer Kursiv, allerdings von dem ungarischen Stempelschneider Nicolas Kis (1650–1702) in Amsterdam geschnitten und erstmals 1674 in einer Schriftprobe gezeigt. Durch diese falsche Namensnennung ist Kis in der Geschichte in Vergessenheit geraten und Janson lebt bis heute durch eine Schrift weiter die seinen Namen trägt, obwohl er sie nicht geschaffen hat.
Die Matrizen gelangten später in den Besitz des Schriftgießers Johann Karl Edling, dessen Erben die Schriftgießerei im 17. Jahrhundert von Leipzig nach Amsterdam übersiedelten. Von ihnen erwarb der Leipziger Schriftgießer Wolfgang Dietrich Ehrhard nach 1710 die Matrizen. Die Type wurde von der Ehrhardschen Gießerei unter der Bezeichnung »Holländische Antiqua« herausgegeben und fand eine große Verbreitung. Über die Schriftgießerei W. Drugulin gelangte die Janson Antiqua schließlich im Jahre 1920 in den Besitz der D. Stempel AG und durch die Übernahme dieser Schriftgießerei in den Besitz von Linotype.
Die Janson Antiqua erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Sie wird in zahlreichen Publikationen verwendet, so z. B. in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. |