Die Runen waren Zeit- und Zauberzeichen (runa bedeutet "Geheimnis"), deren hohes Alter an den Liedern der Edda, in der sie oft erwähnt werden, abzulesen ist.
Dieses Alphabet hat seine eigene Reihenfolge, welches nach den ersten 6 Zeichen (fa, ur, dorn, as, rit, kan) Fudark, Futhork oder Futhark genannt wird. "Von den Römern oder den Griechen sind die Schriftzeichen nicht entlehnt. Eher können die 16 nordischen Runen jenes Alphabet von 16 Zeichen gewesen sein, dessen sich die Griechen bedienten, bevor sie die ionische Schrift annahmen. Dafür spricht, daß das der Griechen, ebenso wie das der Römer keine Vorbilder im phönizischen Alphabet haben und eher aus den Runen in diese Schriften eingeflossen sind. Hätten die nordischen Völker ihre Schrift von den Griechen oder Römern entlehnt, dann würden sie nicht nötig gehabt haben, punktierte Runen (sogenannte Waldemarrunen) zu schaffen, da sie ja die Zeichen für v, d, g, e, p hätten entlehnen können." - Eine Meinung des 19. Jhs., die heute so nicht mehr geteilt wird. Die Runen schützen, in den Körper oder in die Waffen eingeritzt, vor Gefahren. In dieser Beziehung nennt das Sigrdrifumal Siegrunen, Älrunen, Bergrunen, Brandungsrunen, Astrunen, Gerichtsrunen und Geistrunen immer in dem Sinne, daß solchen Zeichen besondere, geheime Kräfte innewohnen. "Die Germanen waren als sehr naturverbundene Menschen eher schreibfaul. Zudem hatten sie eine sehr hohe Achtung vor der Macht des geschriebenen Wortes. Als es aber nicht mehr anders ging, übernahmen sie von den Nachbarvölkern die Sitte des Schreibens und versuchten dabei auch ihre angestammten Zeichen, die Runen, zu verwenden. Viel lieber jedoch ritzten sie einzelne oder einige Runen in Holz, Ton, Knochen, Stein und einfach überall hin." Das Wort Buchstabe kommt von den Runen als Stäbe aus Buchenholz, wie sie für das Orakel benutzt wurden. |
In der Edda steht:
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Schriftprobe aus dem Codex Runicus nach dem (jüngeren) nordischen Runenalphabet (Ende 13. Jh.). Der Text enthält das Schonische Provinzialgesetz. |