Die Inschriften aus Kutila stammen aus dem 10. Jh. n. Chr. Nach den Formen zu urteilen, dürften einige Inschriften von Assam etwa gleichen Alters sein. Die Inschrift von Kutila ist der Devanagari sehr ähnlich, die von Assam der bengalischen Schrift. Beide Schriften sind nicht als Volksschriften aufzufassen, sie bilden vielmehr nur eine Episode in der Entwicklung der Schrift Indiens, speziell der Devanagari. Die einheimische Volksschrift von Assam ist mit der birmanischen, noch mehr aber mit der peguanischen verwandt, von welcher sie wahrscheinlich abstammt. Assam (oder Asam) ist der Sanskritname des Landes, welches in der Palisprache Ahåm heißt. Ein gleicher Wechsel fand zwischen Zend und Sanskrit statt, indem das Zend-h dem Sanskrit-s entspricht, auch die Verwendung des tibetischen s als stummer Laut lässt sich dadurch erklären, daß dasselbe nicht nur die Aussprache von s, sondern auch von h hatte. Die Inschriften von Kutila und von Assam sind deshalb sehr bemerkenswert, weil sie den Übergang in die Devanagarischrift erkennen lassen. Insbesondere die Kutila-Inschrift hat schon fast ganz den Devanagaricharakter, während die Assam-Inschrift scheinbar ein Vorläufer der bengalischen Schrift ist. |
Kutila | Assam | Wert | Kutila | Assam | Wert | Kutila | Assam | Wert | ||
a | tsa | pa | ||||||||
ā | tsha | pha | ||||||||
i | dža | ba | ||||||||
u | ńa | bha | ||||||||
ū | ţa | ma | ||||||||
e | ţha | ya | ||||||||
ai | ḍa | ra | ||||||||
o | ḍha | la | ||||||||
ṛ | ṇa | va | ||||||||
ka | ta | sa | ||||||||
kha | tha | ṧa | ||||||||
ga | da | ša | ||||||||
gha | dha | ha | ||||||||
ṅa | na |
Kutila | Wert | Kutila | Wert | Kutila | Wert | ||
kā | tshū | mau | |||||
gi | de | kṛ | |||||
ghī | dhai | sya | |||||
tsu | mo |