Pierre Simon Fournier (1712-1768) war französischer Stempelschneider, Schriftdesigner und einer der frühesten Typografie-Theoretiker und -Historiker. Er gilt als der Schöpfer des »Point typografique« (Fournier-Punkt, nicht-metrisches Punkt-System, dass von Firmin Didot später perfektioniert wird) und der variablen, runden Drucknotentype für den Musiknotendruck.
1764 erschien die Erstausgabe von »Manuel Typographique«, einem Lehrbuch über Typografie mit eigenen systematischen Darstellungen der Geschichte französischer Schriften und Drucke sowie Schriftguss allgemein. Darin erklärt war auch die Schriftmessung anhand seines Fournier-Punkt-Systems. Ein Punkt entsprach damals ungefähr 0,345 mm.
Fournier reformierte die traditionelle Renaissance-Antiqua, insbesondere die Angleichung der Oberlängen von Minuskeln von der k-Linie auf die H-Linie der Majuskeln, und schuf in rascher Folge eine Vielzahl von Vorklassizistischen Antiquas, Schreibschriften und Ornamenten, sogenannten »Zierrat«, in zeitgenössischer Rokoko-Manier. Antiquas, wie beispielsweise die Fournier von Monotype, die Walbaum, die Meridien, die Linotype Centennial, die Versailles und die ITC Stone Serif basieren auf den Entwürfen von Fournier. |