Ägypten Geologie | |
Gebirge entstehen durch Auffaltung aufgrund von tektonischer Aktivität großer tiefliegender Gesteinsfraktionen und dem damit verbundenen Vulkanismus. Das Libysche Gebirge auf der Westbank von Luxor (447 m hoch) entstand durch Auffaltung vor etwa 50 Mio. Jahren. Vor dieser Zeit bedeckte Meer das gesamte Gebiet. Die Gegend ist reich an Versteinerungen, besonders das "Tal der Affen", ein Nebental des Tals der Könige. Es hat seinen Namen von einem wenig bedeutenden Pharaonengrab, in dem Affen (12 Paviane) an einer Stelle auf den Fels gemalt und an anderer Stelle in den Fels eingeritzt sind. Bei etwas Suchen findet man dort auch Versteinerungen von Muscheln wie der unten abgebildeten sowie Spuren von Strandwürmern. |
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Es sieht zwar aus wie eine Muschel, ist aber ein geogenes Negativ aus feinstfraktioniertem Lockergestein. Über 50 Mio. Jahre alte Versteinerung aus dem Tal der Könige. (Foto KGM) |
Die gezeigte Muschel wurde auf dem Meeresgrund schon vor der Auffaltung des Gebirges von Sand fest umschlossen und zerfiel langsam. In dem entstandenen Hohlraum lagerten sich nach und nach feinste Sedimente ab und wurden in Jahrmillionen steinhart. Die ganze Form der ursprünglichen Muschel wurde so als innerer Abdruck der Schale bis zu jeder feinsten Rille nachgebildet. Der Steinkern ist wie eine echte Muschel, nur natürlich schwerer. |
Ist es nicht faszinierend, die Zeugnisse von -zig Millionen Jahre altem Leben zu betrachten? Wie viele Jahrmillionen vor der Auffaltung mag die ursprüngliche Muschel gelebt haben? Hat sie noch die vor 65 Mio. Jahren ausgestorbenen Dinosaurier gesehen? Unsere Vorfahren als kleine, spitzmausartige Säugetiere (Morganucodontiden)? Ammoniten (nach dem ägypt. Widder-Gott Amon mit seinen gewundenen Hörnern benannt), Zeitgenossen der erdmittelalterlichen Dinosaurier, mit ihnen untergegangen und daher als Leitfossilien für alte Erdschichten benutzbar, habe ich vergeblich gesucht. Sie sollen häufiger in der Nähe des heutigen Roten Meeres etwa 300 km südlich von Safaga vorkommen. Sprechende Steine als Zeugen versunkener Welten. Wie lächerlich kurz erscheint die Zeit des Menschen auf diesem Planeten, wenn man so alte Stücke betrachtet! |
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Klaus G. Müller, 2005 |
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