Persische Schriften des Mittelalters
Die Perser benutzten bis zur Eroberung durch Alexander den Großen die Keilschrift. Unter den griechischen Herrschern dürfte wahrscheinlich die griechische Schrift angewendet worden sein, welche man auf baktrischen Münzen findet. Um 250 v. Chr. gründete Arsakes I. ein unabhängiges parthisches Reich, welches sich bis 224 n. Chr. bis zum Indus ausdehnte. Der letzte König Artabanos IV. wurde von Ardaschir I. (Ardeschir Babegan, Artaxarxes) getötet, ein aufständischer Fürst im Partherreich und Enkel Sasan's. Jener gründete das Königshaus der Sassaniden. In diese Zeit gehören die Inschriften der Sassaniden in Nakschi-Rustam und Kirmanschah, denen das unten unter "Inschriften" aufgeführte Alphabet entnommen ist.
Die Dynastie der Sassaniden war die letzte altpersische, welche von 224 bis 651 n. Chr. über Persien regierte. Das Sassanidenreich war eine bedeutende Großmacht und Rivale des späten Roms. Der Sohn von Ardaschir I. Großkönig Schapur I. besiegte während seiner Regierungszeit im 3. Jh. n. Chr. die römischen Kaiser Gordian III., Philippus I., Arabs und Valerian. Den zu seiner Regierungszeit entstehenden Manichäismus begünstigte er durch den Schutz Manis. Sogar dem Ansturm der Hunnen im 4. Jh. n.Chr. konnte das Sassanidenreich standhalten. Die Stärke der sassanidischen Armeen lag in ihren schwergepanzerten Reitern, den Kataphraktoi und Klibanophoroi, denen die Römern lange Zeit nichts gleichwertiges entgegenzusetzen hatten.
Das Perserreich der Sassaniden zeichnete sich auch dadurch aus, daß die noch von den Parthern gepflegte Kultur im Stil des Hellenismus zurückgedrängt und stattdessen die iranischen Elemente betont wurden. Unter Schapur II. (309 - 379 n. Chr.) werden die Christen erstmals als Parteigänger Roms verfolgt.
Unter Péroz (459 – 484 n. Chr.) wird die nun von der orthodoxen Kirche getrennte Assyrische Kirche des Ostens die prägende christliche Kirche in Persien.
Großkönig Chosrau I. (531 - 579 n. Chr.) war der große Gegenspieler des byzantinischen Kaisers Justinian I.. Unter Chosrau II. (588-627, † 628 n. Chr.) wurde 614 n. Chr. Jerusalem erobert und das Kreuz Christi weggebracht. In mehreren Feldzügen brachten die Sassaniden das Byzantinische Reich an den Rand der Niederlage, bis Kaiser Herakleios 627 n. Chr. in der entscheidenden Schlacht bei Ninive siegte.
Das Ende des geschwächten Sassanidenreiches unter Yazdgird III. (633 - 651 n. Chr.) besiegelten die fanatisierten Heere der islamischen Araber, zunächst bei der Schlacht bei Qádisiyya (636 n. Chr.) und letztendlich bei Nihàvand (642 n. Chr.).
Aus dem 3. - 7. Jahrhundert n.Chr. stammen die unten abgebildeten Zeichen der Pahlawimünzen. Die Münzen in Parsisprache sind aus 700 - 800 n. Chr. Die selben Zeichen bilden die Grundlage der Schrift der Pahlawi und Zendbücher, deren Ursprung im Dunkeln liegt, denn über die Zeit zu der Zoroaster lebte, der Gründer der Parsireligion, herrscht bis heute keine Einigkeit in der Forschung. Mit den syrischen Schriften hat sie sehr wenig Ähnlichkeit, jedoch läuft sie wie diese von rechts nach links.
Sassanidische Inschriften   Pahlawimünzen   Parsimünzen   Wert
      a
      i, y
      u
      h
      k
      g
      tš, dš
      t
      d
      p, f
      b
      m
      n
      l
      r
      z
      s
      š

Ligaturen der Münzschriften:
Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert   Zeichen Wert
hu   ap   an   su, tsu
sp, af     du, iu   bagi
ap, af   au, an   si   hadmin